VERLÄNGERT!
03. Oktober 2021 bis 13. Februar 2022
Franz Kandolf
Der "Karl-May-Kaplan" vom Gasteig
Zur Geschichte eines Karl-May-Schriftstellers aus dem Münchner Osten.
„Niemand hätte in dem Männlein,
das so bescheiden daher wandelte, den
großen Pionier der Karl-May-Forschung vermutet.“
Der Kandolf-Freund Josef Höck
s.a. www.haidhausen-museum.jimdofree.com
Ende der 2010er Jahre besuchte eines Tages ein ausgewiesener Karl-May-Kenner das Haidhausen-Museum: Herr Ludwig Stimpfle, der auf das Haidhausen-Museum durch die vom Autor dieser Zeilen gestaltete Ausstellung „München und der Wilde Westen“ im Kulturzentrum am Gasteig aufmerksam wurde. Und Ludwig Stimpfle hatte zu diesem Thema völlig neue und verblüffende Informationen: Im ehemaligen Altersheim am Gasteig, das bis 1974 an der Stelle der heutigen Philharmonie des Kulturzentrums stand, gab es einen Kaplan, der nicht nur ein exzellenter Karl-May-Kenner war, sondern auch zwei Romane im Stile Karl-Mays von solcher Qualität verfasst hatte, dass diese tatsächlich im Rahmen der knapp 100 Bände umfassenden Original-Karl-May-Reihe des Radebeuler Karl-May-Verlages veröffentlicht wurden.
Von einer solchen Geschichte hatten wir noch nie gehört und eigentlich war das Ganze auch kaum zu glauben. Ein katholischer Geistlicher im Altersheim am Gasteig als Karl-May-Autor? Ein Mann, der viele Jahre im Pfarrhaus an der Kirchenstraße und dann im Altersheim Am Gasteig wohnt und auf den Spuren des Erfolgsautors durch die halbe Welt gereist sein soll? Der sich seelsorgerisch um die „Pfründner“ im Gasteigspital kümmert und gleichtzeitig als Experte für den Karl-May-Verlag in Radebeul tätig ist und kenntnisreiche Aufsätze für die Karl-May-Jahrbücher schreibt? Doch alle Hinweise und Informationen von Ludwig Stimpfle lassen sich belegen. Weitere Treffen folgen.
Ludwig Stimpfle, Mitglied der Karl-May-Gesellschaft, bringt einschlägige Veröffentlichungen und Aufsätze von Franz Kandolf vorbei, gibt Tips über weitere Publikationen, informiert über seine langjährigen Recherche-Ergebnisse und besucht das Archiv des Ordinariats in München.
Inzwischen wird immer klarer, dass eine solch erstaunliche Geschichte auch als Ausstellung im Haidhausen-Museum präsentiert werden muss. Da für 7. bis 10. Oktober 2021 von Seiten der Karl-May-Gesellschaft der 26. „Karl-May-Kongress“ im Amerikahaus am Karolinenplatz und im „Museum 5 Kontinente“ an der Maximilianstraße geplant war (ist inzwischen wegen Corona-Pandemie auf 2022 verschoben) und dazu eine Ausstellung über „Franz Kandolf, den Karl-May-Kaplan vom Gasteigspital“ hervorragend passen würde, steht auch der Zeitpunkt schnell fest. Am 3. Oktober 2021 soll die Ausstellung in den Räumen an der Kirchenstraße 24 eröffnet werden.
Ausstellung im Haidhausen-Museum
Kirchenstr. 24, München-Haidhausen
(Nähe Max-Weber-Platz)
Öffnungszeiten:
So 14 - 17 Uhr. Mo, Di, Mi 17 - 19 Uhr
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
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